Wie erkenne ich, dass mein Pferd krank ist?

Zunächst ist es wichtig. dass Sie sich darauf einlassen, Ihrem Pferd gewissermaßen zuzuhören und sensibel für kleine Veränderungen zu sein.

Wenn ein Pferd lahmt, weiß schnell jeder, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Doch Pferde sind als Fluchttiere darauf angewiesen, sich nicht als schwach oder krank "entlarven" zu lassen. Bis ein Pferd ein so deutliches Schmerzzeichen wie Lahmen aufweist, leidet es schon eine ganze Weile vorher.

Das Gesicht bzw. die Mimik

sind dabei schon sehr aufschlussreich. Schmerzen können sich zum Beispiel in einer angespannten Maulpartie äußern und auch an den Augen lässt sich mit etwas Erfahrung ein "Ausdruck" ablesen.

Hervorgehobene Muskelpartien

sind ein weiterer Aspekt, der ihnen zeigt, dass etwas nicht stimmt. Ein gesundes Pferd steht ohne die Energie und somit ohne Anspannung eines einzigen Muskels. Hat das Pferd Schmerzen, versucht es eine Schonhaltung einzunehmen, die von der physiologischen, also gesunden Haltung abweicht. Dazu sind Muskeln vonnöten, die nun rund um die Uhr angespannt werden, um dem Schmerz auszuweichen. Dafür sind die Muskeln des Pferdes jedoch nicht ausgestattet, es kommt zu einer Übersäuerung und einer Verhärtung. Tasten Sie doch einmal Ihr stehendes Pferd ab. Fühlen sich die Muskelpartien unter der Haut alle weich an? Zur Hilfe können Sie den Unterschied zwischen entspannten und angespanten Muskeln bei sich selber zum Beispiel an Waden oder Oberarmen gut testen. Häufige Stellen für Verspannungen sind im Ellbogenbereich, im Unterhals, an der Schulter und an der Brust zu finden. Sollte Ihr Pferd sich dort hart anfühlen oder unverhältnismäßig ausgeprägte Muskeln aufweisen, ist es höchste Zeit, nach der Ursache für eine Schonhaltung zu suchen. (Das Gangbild muss davon nicht unbedingt sichtbar beeinträchtigt sein!)

Doch auch kleinere Signale können ein Zeichen für Schmerz oder ein Unwohlgefühl sein. Deshalb ist es besonders wichtig, so genannten Ungehorsam, Agressivität, Faulheit o.ä. nicht als Fehlverhalten, sondern als möglichen Hilferuf zu interpretieren. 


Fazit: Ein gesundes Pferd hat überall weiche Übergänge von einer Muskelpartie zur nächsten und im Stehen weiche, entspannte Muskeln. Auch die Stellung der Beine verrät häufig ein Problem, das meist auf die Hufe zurückzuführen ist: Im gesunden Zustand stehen alle vier Röhrbeine senkrecht, also im rechten Winkel zum Boden. Oft sieht man Pferde, die besonders mit den Vorderbeinen deutlich hinter dieser Senkrechten stehen, was man als rückständig bezeichnet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass im hinteren Hufbereich etwas drückt bzw. schmerzt, dem das Pferd ausweicht. Im Extremen ist dies bei so genannten "Hufrolle-Patienten" zu beobachten. Anders herum kennt man es von "Rehe-Pferden". Um dem Schmerz in der Zehenregion auszuweichen, strecken sie die Vorderbeine nach vorne und verlagern das Gewicht auf die hintere Hufregion.

Viel zu oft bleiben Ursachen zwar sehr simpel, aber leider unentdeckt und unbehoben und das Pferd wird im schlimmsten Fall noch dafür bestraft, dass es über die Schmerzen nicht hinweg sieht.

Geben Sie Ihrem Pferd die Chance,

Schmerzen und Unsicherheiten zu zeigen, seien sie aufmerksam und tun Sie Stimmungsschwankungen Ihres Pferdes nicht von vornherein als Spinnerei ab - dann haben Sie schon viel für Ihr Pferd getan. Und dafür bekommen Sie garantiert einen zufriedenen, ausgeglichenen und bereitwilligen Partner.

 Wenn Sie sich ob einer Symptomatik nicht sicher sind oder Fragen haben, scheuen Sie sich nicht diese zu äußern. Treten Sie gerne mit uns in Kontakt. Wir versuchen stets zu helfen, Pferdestimmen verständlich(er) zu machen.